Fazit für die Bachelorarbeit formulieren
Disclaimer: Jede Hochschule hat andere Regeln und Vorschriften. Dieser Artikel enthält allgemeine Informationen zum Thema. Informieren Sie sich stets bei Ihrer Hochschule nach den gültigen Vorschriften.
Was ist ein Fazit und welche Funktion hat es?
Im Fazit der Bachelorarbeit werden nochmals die wichtigsten Ergebnisse der Abschlussarbeit dargelegt und damit ist es ein besonders wichtiger Teil der Arbeit. Das Fazit sollte keine neuen Ideen oder Fragen mehr aufwerfen, sondern nur Information und Schlussfolgerungen, die auch zuvor schon im Hauptteil der Arbeit genannt wurden. Das Fazit steht dabei im Zusammenhang mit der Einleitung. Dort wurden in der Regel die Forschungsfrage und Hypothesen genannt. Diese können Sie nun im Resümee beantworten. Das Fazit zeigt dem Betreuer/der Betreuerin auch, ob der Verfasser/die Verfasserin der Arbeit in der Lage ist, komplexe Zusammenhänge zu verstehen, zusammenzuführen und Ergebnisse korrekt und nachvollziehbar darzustellen.
Das Wort Fazit leitet sich übrigens vom Lateinischen „facit“ ab, was so viel bedeutet wie „es ergibt“ oder „es macht“. Der Schluss einer Bachelorarbeit ist damit gleichermaßen Auswertung und Zusammenfassung der kompletten Arbeit.
Warum braucht man ein Fazit?
Bei vielen Arbeiten ist das Fazit der Höhepunkt der Arbeit, das die gesamte Arbeit nochmals vorstellt. Der Schlussteil ist die Quintessenz der gesamten Forschungsleistung und fasst die Arbeitsergebnisse aus dem Hauptteil zusammen. Der Lesende kann oft über das Fazit erkennen, ob es sich lohnt, den Rest der Arbeit zu lesen. Das Fazit gibt vielen Arbeiten den letzten Schliff.
Mit dem Schluss der Bachelorarbeit zeigen Sie zudem Ihre Reflexionsfähigkeit. In vielen Fällen wechselt der Schreibende beim Fazit der Bachelor- oder Masterarbeit auf eine Meta-Ebene und spricht aus einer übergeordneten Sichtweise über das eigentliche Thema der Arbeit. Daher können Sie im Fazit Ihre Ergebnisse auch mit anderen Wissenschaftler:innen und Forschungen vergleichen und in den aktuellen Forschungsstand einordnen. Oft ist dies sinnvoll, um die eigenen Ergebnisse und deren Relevanz besser einschätzen zu können.
Aufbau und Form eines Fazits – und worauf es zu achten gilt
Je nach Länge der gesamten Arbeit macht das Fazit etwa fünf bis zehn Prozent der Bachelorarbeit aus. Oft beträgt die Länge des Fazits letztlich zwei bis drei Seiten. Zunächst sollten Sie die Kernaussage der vorliegenden Arbeit benennen und danach das Ergebnis zusammenfassen. Danach folgen eine Reflexion mit Kritik und Konsequenzen sowie ein Ausblick. Formulierungen aus dem Hauptteil sollten nicht noch einmal wiederholt werden. Auch neue Ideen haben im Fazit nichts verloren.
Die Inhalte des Fazits
Zum Schluss einer Bachelorarbeit wiederholen Sie nicht noch einmal die gesamte Arbeit, sondern nur abschließend die wichtigsten Inhalte und Forschungsergebnisse. Idealerweise beantworten Sie die Forschungsfrage und stellen Ihre Eigenleistung dar. Zudem sollten Sie Ihre Arbeit in den aktuellen Forschungsstand einordnen und die eigene Vorgehensweise kritisch hinterfragen. Hierzu gehört auch, die Validität und die Reliabilität zu zur reflektieren.
Eine Forschung ist dann valide, wenn tatsächlich das erforscht wurde, was erforscht werden sollte, und die Ergebnisse damit glaubwürdig sind. Die Reliabilität gibt an, wie zuverlässig die Ergebnisse sind. Neben der Objektivität sind beides wichtige Faktoren für die Qualität einer wissenschaftlichen Arbeit.
Gerne dürfen Sie im Fazit der Bachelorarbeit erwähnen, was Sie bei der Auseinandersetzung mit dem Thema gelernt haben, welche Ergebnisse Sie besonders überrascht oder interessiert haben. Sind Sie beispielsweise mit einer These nicht einverstanden, können Sie dies ebenfalls im Schlussteil benennen, allerdings nur, wenn dies schon zuvor erläutert und belegt wurde.
Weitere Bestandteile eines Fazits einer Abschlussarbeit
Mit Blick auf die Inhalte des Fazits der Bachelorarbeit sollten keine neuen Fakten, Beispiele und Zitate im Fazit vorkommen. Auch wenn Sie selbst mit dem Ergebnis Ihrer Arbeit nicht zufrieden sind, sollten Sie dennoch alle Ergebnisse als wertvoll beschreiben. Der Schlussteil der Arbeit wird im Präsens geschrieben. Verweisen Sie jedoch auf Ihre Forschung, sollten Sie das Präteritum als Zeitform verwenden: „In dieser Arbeit wurde untersucht, ob …“.
Der Ausblick im Fazit
Bei vielen Arbeiten ist ebenfalls ein Ausblick auf weitere Forschungen wichtig. Sie könnten hier beispielsweise beschreiben, in welchem Feld weitere Studien notwendig sind. Haben sich bei der Erarbeitung des Themas offene Fragen ergeben, können Sie dies im Ausblick ebenfalls erwähnen. Gibt es bei der Forschung Defizite oder wurden bestimmte Perspektiven bisher nicht erforscht, können Sie auch dies im Ausblick erwähnen. Unter Umständen ergibt sich hieraus ein Appell oder eine weitere Fragestellung.
Tipps zum Erstellen eines gelungenen Fazits
Oft wird das Fazit zwar am Ende des Bearbeitungszeitraums geschrieben, Sie sollten sich aber beim Schreiben des Fazits der Bachelorarbeit genug Zeit nehmen und auch für Korrekturen, Überarbeitungen und das Layout einen Puffer einplanen. Darüber hinaus brauchen Sie nicht zu bescheiden zu sein, sondern können im Fazit Ihrer Bachelorarbeit selbstbewusst Ihre Ergebnisse aus dem Hauptteil benennen. Die Sprache sollte dabei verständlich und klar sein. Im besten Fall bringen Sie Ihre Ergebnisse schlüssig und nachvollziehbar auf den Punkt. Philosophieren ist auch im Fazit in der Regel fehl am Platz. Finden Sie einen gelungenen Schlusssatz, mit dem Sie in besonders guter Erinnerung bleiben, denn das Fazit ist gewissermaßen die „Visitenkarte“ Ihrer Abschlussarbeit.
Sie sollten sich beim Schreiben des Fazits in die Perspektive des Lesenden versetzen. Dieser hat sich nicht so intensiv wie Sie mit dem Thema befasst. Daher ist es für den Lesenden hilfreich, am Ende der Arbeit nochmals die wichtigsten Aussagen vor Augen geführt zu bekommen. Das Fazit verfassen Sie am besten am Ende des Bearbeitungszeitraums, wenn der Hauptteil wirklich komplett fertig ist. Nur so können Sie alle relevanten Aussagen zusammenfassen.
Die häufigsten Fehler beim Erstellen eines Fazits
Sie sollten im Fazit ausschweifende und langatmige Ausführungen sowie Wiederholungen vermeiden. Auch eine eigene Beurteilung der Arbeit gehört nicht zum Fazit. Dies ist die Aufgabe des Prüfenden. Zudem sollte auch der Schluss einer Bachelorarbeit neutral geschrieben sein und keine reißerischen oder zu bewertenden Formulierungen enthalten. Auch ein Appell, beispielsweise zu weiterer Forschung, sollte nicht zu aufdringlich verfasst sein. Sie sollten abschließend prüfen, ob das Fazit wirklich zum Hauptteil passt und aussagekräftig ist. Lässt sich das Fazit auch unabhängig vom Hauptteil verstehen?
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