Big Data Manager: Alles zu Berufsbild, Aufgaben und Gehalt

Der Bedarf an Big-Data-Managerinnen und -Managern in der deutschen Wirtschaft ist hoch. Viele Unternehmen erwarten, dass Big Data Analytics zu besserem Risikomanagement, besserer Produktentwicklung und verbessertem Kundenservice führt. Außerdem rechnet die Mehrheit der Unternehmen damit, dass Big Data Analytics Kosteneinsparungen im Geschäftsprozess bringt. Der Trend zeigt, dass Datenmanagement gefragt ist, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und datenbasierte Entscheidungen zu unterstützen.

Mehrere Berufsbezeichnungen stehen dem Big Data Manager bzw. der Big Data Managerin nahe, etwa

  • Data Scientist,
  • Data Architect oder
  • Data Engineer.

Alle beschäftigen sich mit ähnlichen Berufsfeldern, wobei sich Verantwortlichkeiten und Kompetenzen überschneiden können. Was Sie über das Berufsbild wissen müssen, erfahren Sie hier.

Welche Aufgaben haben Big-Data-Managerinnen?

Daten sind Fakten und Ereignisse, Beobachtungen und Messwerte, Bilder und Befunde usw. Viele Unternehmen und Behörden erfassten und sammelten schon vor der Digitalisierung Datensätze. Mit der Digitalisierung wurden aus den Aktenordnern in den Regalen Datenbanken auf Servern. Im Datenmanagement müssen diese konzipiert und entwickelt werden, damit die Daten sinnvoll verarbeitet werden und zu hilfreichen Erkenntnissen führen können.

Folgende Arbeitsaufgaben übernehmen dabei Big-Data-Managerinnen und -Manager: Sie 

  • konzipieren Datenbanken: Dabei stellen sich Data-Managerinnen und -Manager die Frage, welche Datensätze zu welchem Zweck aus welchen Quellen erhoben werden. Genauso muss geklärt werden, wie diese Daten gespeichert und später abgerufen werden. Um Architektur, Design und Infrastruktur von Datenbanken zu entwickeln, arbeiten Data-Managerinnen und -Manager eng mit den Auftraggeberinnen und Auftraggebern zusammen.
  • betreiben Datenmanagement mit enorm großen Datensätzen: Data-Managerinnen und -Manager sammeln große Mengen an Messwerten aus verschiedenen Quellen, wie internen oder externen Datenbanken, und sorgen dafür, dass diese Daten strukturiert und zentral gespeichert werden. Anschließend reinigen sie die Messwerte, indem sie fehlerhafte oder unvollständige Daten korrigieren, um eine hohe Datenqualität sicherzustellen.
  • haben eine entscheidende Rolle im Umgang mit Stammdaten: Stammdaten sind grundlegende, unveränderliche Daten, die zentrale Informationen über Geschäftsobjekte wie Kunden, Produkte, Lieferanten oder Mitarbeiter enthalten und als Grundlage für Geschäftsprozesse dienen. Die Aufgaben der Data-Managerinnen und -Manager umfassen die Erfassung, Pflege, Validierung und kontinuierliche Aktualisierung der Stammdaten, damit alle relevanten Erkenntnisse präzise und aktuell sind.
  • administrieren Datenbanken: Daten (insbesondere Stammdaten) sind sensible Informationen. Nur bestimmte Personen dürfen Zugang zu ihnen haben. Data-Managerinnen und -Manager definieren dafür Rollen, verwalten und vergeben diese in Unternehmen und Behörden. Sie kooperieren bei der Arbeit mit internen und/oder externen Programmiererinnen und Programmierern. Data-Managerinnen und -Manager fungieren als Schnittstelle. Sie kennen die Zielvorgaben der Auftraggeberinnen und Auftraggeber, schätzen die Fähigkeiten von Software und Datenmanagement-Tools wie auch Programmiererinnen und Programmierern ein und sind sich der Bedürfnisse der „Datenquellen“, also Kundinnen und Kunden bzw. Nutzerinnen und Nutzern, bewusst.  
  • sichern Daten: Datensicherheit spielt eine immer größere Rolle. Data-Managerinnen und -Manager sind für die Verschlüsselung von Daten und deren sichere Aufbewahrung zuständig. Sie verwalten und vergeben Passwörter. Meistens arbeiten sie mit externen Anbieterinnen und Anbietern zusammen, wie Internet Service Providern oder Produzentinnen und Produzenten von Data Warehousing Tools. Zudem müssen sie auf dem neuesten Stand der juristischen Vorgaben sein, wie etwa nationalen und internationalen Datenschutzgrundverordnungen.  
  • visualisieren Daten: Um komplexe und umfangreiche Daten verständlich zu machen und Menschen in die Lage zu versetzen, sie zu verstehen bzw. sinnvolle Erkenntnisse aus ihnen zu gewinnen, erstellen Data-Managerinnen und -Manager aus den Rohdaten interaktive Infografiken, Diagramme, Karten und/oder Bilder etc. 

 

Diese Aufgabenfelder im Datenmanagement werden durch zahlreiche andere Aufgaben unterstützt, wie unter anderem

  • Konzepte und Zeitpläne erstellen,
  • Prognosen für die Zukunft begründen,
  • technologische Neuerungen umsetzen und
  • ein Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anleiten und motivieren. 

 

Wie wird man Big Data Manager?

Wer im Datenmanagement tätig sein möchte, muss in der Regel ein Studium absolvieren. Um dieses aufzunehmen, ist fast immer die Allgemeine Hochschulreife (Abitur), eine fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife notwendig.

Eine IT-nahes Studium ist sinnvoll, um in dem Berufsfeld Fuß zu fassen. Es können unterschiedliche Studienfächer gewählt werden, um sich einen beruflichen Zugang zum Datenmanagement zu sichern, zum Beispiel Informatik, Wirtschaftsinformatik, Data Science, Informationsdesign oder Computermathematik.

Zahlreiche Spezialisierungen sowie Fort- und Weiterbildungen im Direkt- oder Fernstudium erhöhen die Karrieremöglichkeiten. Auch ein Quereinstieg ist möglich – z. B. in Behörden oder datengetriebenen Unternehmen für Datenbankprogrammierung, Datenschutz, IT-Service-Management, Projektmanagement etc.

 

Wie lange dauert eine Ausbildung zur Big-Data-Managerin?

Die Dauer der Ausbildung, Weiterbildung oder des Studiums zur Big-Data-Managerin bzw. zum Big Data Manager ist je nach Bildungsanbieter, gewählter Ausbildungsart und der geplanten Spezialisierung sehr unterschiedlich. Sie kann 12, 24, 36 oder sogar 72 Monate dauern. 

Wie hoch ist das Gehalt eines Big Data Managers?

Das Einstiegsgehalt für Data-Managerinnen und -Manager liegt bei ca. 48.000 Euro. Je nach Position und Verantwortungsbereich kann es schnell deutlich nach oben gehen. Ein jährliches Durchschnittsgehalt von 68.000 Euro ist möglich. Arbeitserfahrungen bei größeren Daten-Projekten sind ebenfalls hilfreich, um ein höheres Gehalt im Traum-Beruf möglich zu machen. Professionelle Zertifikate für spezifische Software und aktuelle Technologien sind für ein besseres Gehalt sinnvoll.

Data-Managerinnen und -Manager können ebenso unternehmerisch tätig sein. Auch hier sind die Berufsaussichten überdurchschnittlich gut. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, bei Unternehmen oder Behörden im Bereich Datenintegration beratend tätig zu werden oder selbständig Datenbanken für Auftraggeberinnen oder Auftraggeber zu entwickeln und zu programmieren.

In welchen Branchen sind Data-Managerinnen tätig?

Data-Managerinnen und -Manager werden in immer mehr Unternehmen und Behörden gebraucht. Charakteristisch für den Beruf ist ein stetig wachsendes Betätigungsfeld mit hervorragenden Zukunftsaussichten. Laut Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien) haben 96 Prozent der deutschen Unternehmen Schwierigkeiten bei der Besetzung freier Stellen von Daten-Expertinnen und -Experten.

Data-Managerinnen und -Manager werden z. B. in der Versicherungswirtschaft oder im Bankenwesen benötigt. Groß-, Einzel- und Online-Händler sowie der Logistikbereich sind ebenfalls datengetriebene Unternehmen. Öffentliche Behörden, statistische Ämter oder das Militär- sowie Gesundheitswesen sind ebenfalls mögliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.

Welche Eigenschaften sollten Big Data Manager haben?

Wer Big-Data-Managerin oder -Manager werden möchte, sollte unter anderem über folgende Eigenschaften und Fähigkeiten verfügen:

  • ausgeprägte analytische Fähigkeiten und abstraktes Denken: Numerische Sachverhalte müssen schnell erfasst, Zusammenhänge erkannt und Lösungsstrategien abgeleitet werden.
  • Kenntnisse über agiles Projektmanagement: Moderne IT-Projekte zeichnen sich durch schnelle Produktzyklen aus und erfordern hohe Innovationsbereitschaft. Kontinuierlich werden neue Ergebnisse produziert, die den Projektverlauf stetig verändern können. Die Beherrschung spezieller Methoden (Scrum, Unified Process etc.) ist dabei hilfreich. 
  • Sehr gute Kommunikationsfähigkeiten: Die Zusammenarbeit mit Auftraggeberinnen und Auftraggebern sowie Teammitgliedern ist enorm wichtig für den Erfolg von Daten-Projekten. Meetings, Präsentationen sowie die Dokumentation der Ergebnisse gehören dazu. Häufig arbeiten Data-Managerinnen und -Manager in interkulturellen Teams, deren Besonderheiten beachtet werden müssen.
  • Sehr gute Managementfähigkeiten: Data-Managerinnen und -Manager leiten häufig ein Team von Expertinnen und Experten an und sollten wissen, wie sie Menschen führen und motivieren. Konzeption, Planung und Organisation von Arbeitsprozessen sind Bestandteil der Tätigkeit. Es gehört dazu, das Team und deren Ergebnisse vor den Auftraggeberinnen und Auftraggebern zu vertreten. Schnell und kompetent Entscheidungen treffen, ist ebenfalls eine Fähigkeit, die förderlich für den Beruf ist.

 

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