Lebensmittelverfahrenstechnik im Fernstudium
Lebensmittel sind als Energie- und Genussmittel ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags – und ein wertvolles Gut. Entsprechend relevant ist die Frage, wie die dafür nötigen Rohstoffe nachhaltig hergestellt, verarbeitet und haltbar gemacht werden können. „Das Thema wird für Unternehmen immer wichtiger“, weiß Stefanie Schönberger aus der Praxis. Seit 15 Jahren ist sie bei einem Grundstoffhersteller für die Getränkeindustrie im Bereich Lebensmittelsensorik tätig, seit 2015 außerdem Dozentin an der Wilhelm Büchner Hochschule. Sie betreut Studierende im Teilbereich Lebensmittelsensorik (Modul Lebensmittelspezifische Analytik), den sie 2015 auch mit aufgebaut hat.
„In der Lebensmittelsensorik geht es um die objektive Beschreibung von Lebensmitteln – wie unterscheidet sich ein Produkt beispielsweise von dem des Mitbewerbers – und ihre subjektive Bewertung, also ob mein Produkt die Endverbraucher*innen der entsprechenden Zielgruppe anspricht“, erläutert sie. „Als Messinstrumente werden dabei die menschlichen Sinne eingesetzt: Produkte werden durch Sehen, Hören, Tasten, Riechen und Schmecken geprüft. Das ist natürlich unglaublich spannend. Und für Unternehmen bieten diese Tests wichtige Informationen, um Produkte vergleichen und deren Markterfolg abschätzen zu können.“
Wie werden Rohstoffe optimal zu Lebensmitteln verarbeitet?
Das Aufgabenspektrum rund um die Lebensmittelindustrie geht aber noch weit darüber hinaus. „Wichtig sind vor allem sichere Verfahren, um Rohstoffe zu genießbaren und nährstoffreichen Lebensmitteln zu verarbeiten. Dabei spielen vor allem Fragen der Wirtschaftlichkeit, der Ressourcenschonung und des Umweltschutzes eine wichtige Rolle“, fasst Stefanie Schönberger zusammen. „Entsprechend richtet sich der Bachelorstudiengang Lebensmittelverfahrenstechnik grundsätzlich an alle, die Interesse und Freude an Lebensmitteln und deren Herstellungsverfahren haben. Und besonders für Berufstätige mit Erfahrung in der Lebensmittelindustrie bietet das Studium neben dem Beruf eine tolle Möglichkeit, ihre Praxiserfahrung und ihr Wissen zu vertiefen und so die Abläufe im eigenen Unternehmen besser zu verstehen, zu hinterfragen und zu optimieren.“
Breites Themenspektrum, individuelle Vertiefungsmöglichkeiten
Studierende erhalten eine fundierte Ausbildung neben dem Beruf: Mathematische, naturwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Grundlagenkenntnisse werden dabei durch Inhalte der Informatik sowie Businessmanagement und Führung ergänzt. Ihre Schwerpunkte können Studierende selbst setzen und ihr Studium dadurch individuell nach eigenen Interessen gestalten und ihr berufliches Profil schärfen. Bei der Spezialisierung stehen die Bereiche Angewandte Verfahrenstechnik, Produktion und Nachhaltigkeit zur Wahl.
Der Studiengang bietet außerdem vielfältige Möglichkeiten, das erworbene Wissen direkt praktisch einzusetzen. Im Bereich Lebensmittelsensorik beispielsweise erhalten Studierende neben dem theoretischen Teil in einer dreitägigen Laborpraxis einen erschöpfenden Einblick in die Lebensmittelsensorik. „Hier haben die Studierenden die Möglichkeit, sich mal ganz aktiv mit der eigenen Sensorik zu beschäftigen und so zum Beispiel herauszufinden, ob sie für ihr Unternehmen als Verkoster*in geeignet wären.“
Von dieser Praxisnähe profitieren auch die Unternehmen – ebenso wie von der zeitlichen und örtlichen Flexibilität des Fernstudiums. „Es bietet eine niedrigschwellige Möglichkeit, sich neben dem Beruf fortzubilden. Die vielfältigen Vorteile haben viele Unternehmen längst erkannt und unterstützen ihre Mitarbeiter*innen bei der Weiterbildung finanziell und mit flexiblen Arbeitszeiten“, weiß Stefanie Schönberger.
Spannende Karriereaussichten
Für Absolvent*innen des Studiengangs eröffnen sich Tätigkeitsfelder im Bereich der Lebensmittel- und Zuliefererindustrie, wie etwa in der Fleisch-, Milch-, Süß- und Backwarenherstellung, ebenso wie in Unternehmen der Getränkeindustrie. Im Bereich des Anlagenbaus sind die Tätigkeitsfelder etwa in Planungs-, Vertriebs-, Montage- und Servicefirmen für verfahrenstechnische Anlagen für Lebensmittel. Darüber hinaus sind Tätigkeitsfelder in der Produktentwicklung und der Verpackungsindustrie zu finden.
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