Neue Studiengänge und Professoren an der WBH
Prof. Dr. Sebastian Hofmann und Prof. Dr. Oliver Potzel sind seit Mitte 2022 an der WBH, seit Anfang Dezember gehören sie mit der Überreichung der Professorenurkunde nun auch offiziell zum Professor:innen-Team der Wilhelm Büchner Hochschule und besetzen damit als Experten für Bauingenieurwesen bzw. Chemie- und Materialwissenschaften die Professuren im Fachbereich Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik (EUV).
Wir haben Herrn Hofmann und Herrn Potzel ein paar Fragen gestellt:
Herr Hofmann, Herr Potzel, Sie sind seit einigen Wochen Teil des Professor:innen-Teams des Fachbereichs EUV. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Bauingenieurwesen beziehungsweise Chemie- und Materialwissenschaften. Was sind Ihre aktuellen Tätigkeitsfelder und an welcher Stelle kommen Studierende mit Ihnen in Berührung?
Potzel: Ich bin momentan mit dem Aufbau des Master-Studiengangs „Computational Chemistry“ beschäftigt und betreue die Kunststofftechnik. Zum Aufbau eines Studiengangs zählen die Akquise von Lehrpersonal, die Erstellung von Lehrmaterialien sowie die Bereitstellung von Studieneinrichtungen. Die Aufbauphase wird mit der Akkreditierung durch das Land abgeschlossen. Dies wird beim Studiengang „Computational Chemistry“ aller Voraussicht nach im 4. Quartal 2023 der Fall sein. Ähnlich sind die Aufgaben bei der Betreuung eines Studiengangs. Hier müssen die zuvor fachspezifischen Einrichtungen kontinuierlich betreut und aktualisiert werden, sodass beispielweise das zur Verfügung stehende Studienmaterial stets auf dem neuesten Stand ist. In die Neuerungen fließen Anregungen, Kritik und Wünsche der Studierenden ein.
Hofmann: Der Studienstart des Bachelors „Bauingenieurwesen (B.Eng.)“ steht aktuell noch aus und ist für das 4. Quartal 2023 geplant. Momentan konzentriert sich meine tägliche Arbeit daher auf die Studiengangentwicklung. Dabei müssen alle notwendigen Dokumentationen und Unterlagen wie z. B. Modulbeschreibungen für die Akkreditierung erstellt werden. In diesem Prozess legen wir großen Wert darauf, dass der Studiengang alle wesentlichen Bestandteile zur Grundausbildung eines Bauingenieurs beinhaltet. Dazu gibt es von unabhängigen Gremien – z. B. dem Fachbereichstag Bauingenieurwesen – Empfehlungen zu den Studieninhalten und deren Gewichtung im Grund- und Kernstudium. Wir haben den neuen Studiengang so konzipiert, dass jedes Modul 6 ECTS beinhaltet. Das hat für die Studierenden den Vorteil, dass durch die allgemeine Ingenieurausbildung mit den Fächern Ingenieurmathematik, technische Mechanik oder Informatik für Ingenieure (alle mit 6 ECTS) auch noch ein Wechsel in einen anderen WBH-Studiengang möglich ist. Neben dem generellen Aufbau des Studiengangs bin ich an der konzeptionellen und redaktionellen Erstellung der Studienhefte beteiligt und kümmere mich parallel um wissenschaftliches Personal, das unseren Studierenden das notwendige Know-how vermittelt. Neben der studiengangspezifischen Tätigkeit gehe ich der allgemein akademischen Arbeit nach. Dazu gehört die enge Abstimmung mit anderen Professorinnen und Professoren sowie den Fachbereichen. Ich freue mich schon sehr auf die Zeit, wenn ich mein Fachwissen an Studierende weitergeben darf und im täglichen Austausch stehe. Im Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen“ darf ich im enthaltenen Schwerpunkt „Bauingenieurwesen“ bereits tätig sein.
Der Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen wird voraussichtlich ab dem 4. Quartal das Studienangebot der WBH ergänzen. Herr Hofmann, Sie sind maßgeblich an der Konzipierung des neuen Studiengangs beteiligt. Worauf dürfen sich Studieninteressierte freuen?
Hofmann: Wir haben bei der Studiengangentwicklung den Fokus u. a. auf die Zukunftsthemen der Bauindustrie und der Gesellschaft gelegt. Deshalb können sich angehende Studierende auf Themen wie z. B. „Digitales Bauen und Planen“ oder „Nachhaltigkeit im Bauwesen“ freuen. Darüber hinaus erhalten die Studierenden eine gute und breite Grundlagenausbildung im Fachgebiet Bauingenieurwesen. Somit eröffnet sich nach Abschluss des Studiums ein breites Feld für die anstehende Karriere.
Herr Potzel, Sie sind Professor für Chemie- und Materialwissenschaften. Was macht dieses Fachgebiet aus und den Bereich besonders zukunftsträchtig?
Potzel: Die Chemie ist generell zukunftsträchtig im Hinblick auf die Verbesserung von Werkstoffeigenschaften bzw. deren Neuentwicklung. Hierbei sind aktuell Werkstoffe des Energiesektors besonders interessant. Diese können dazu beitragen, umweltfreundliche Verfahren zu entwickeln und Altlasten aufzuarbeiten. Als besonderes Merkmal des Studiengangs „Computational Chemistry (M.Eng.)“ ist an dieser Stelle die Durchführung der Praktika im virtuellen Labor zu nennen. Hier können die Studierenden Vorgänge an Festkörpern, deren Oberflächen oder einzelnen Molekülen auf atomarer Größenordnung untersuchen. Durch die Ausbildung im Bereich der Computerchemie besitzen die Absolvent:innen sehr gute Karriereaussichten im Bereich „Forschung und Entwicklung“ verschiedenster Fachbereiche. Dieses Wissen wird durch die rasant fortschreitende Digitalisierung auch künftig einen wesentlichen Ausbildungs- und Karrierefaktor darstellen.
Und ganz abseits von der Wilhelm Büchner Hochschule – wie verbringen Sie Ihren Tag am liebsten?
Hofmann: Mit meiner kleinen Tochter Hanna oder einer Partie Tischtennis in meinem Sportverein.
Potzel: Meine Freizeit verbringe ich gerne mit meiner Familie oder Freunden in der freien Natur, am liebsten mit einem gut gekühlten Getränk und schmackhaftem Grillgut.