Neuer Höchststand beim Studieren ohne Abitur

Eine direkte Hochschulzugangsberechtigung in Form von Abitur oder Fachabitur ist seit ein paar Jahren keine Voraussetzung mehr, um studieren zu können. Seit letztem Jahr entfällt für bestimmte Personengruppen zusätzlich die Hochschulzugangsprüfung (kurz HZP).

Wer über den dritten Bildungsweg zum Studienabschluss kommen möchte, hat mehrere Zugangsmöglichkeiten:

1. Hochschulzugang ohne HZP unter folgenden Voraussetzungen:

• mittlerer Schulabschluss (oder höher) und
• eine mindestens dreijährige staatlich anerkannte Ausbildung, die mit der Note 2,5 oder besser abgeschlossen wurde (bei guter Leistung ist auch eine verkürzte Ausbildungszeit möglich – für die Einschreibung ist dann ein entsprechender Nachweis notwendig).

2. Hochschulzugang mit erfolgreicher HZP nach zwei Studiensemestern unter folgenden Voraussetzungen:

• mittlerer Schulabschluss (oder höher) und
• Ausbildung mit mindestens einjähriger Berufserfahrung

Nähere Informationen finden Interessierte hier.

Neuer Höchststand beim Studieren ohne Abitur
Jedes Jahr veröffentlicht das CHE Centrum für Hochschulentwicklung die Zahlen zum Studium ohne (Fach-)Abitur. Die bundesweite Untersuchung zeigt die Entwicklungen der letzten Jahre auf und kommt mit Blick auf die Daten des Jahres 2021 zu dem erfreulichen Ergebnis, dass sich die Anzahl der Studierenden ohne Abitur in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Vergleicht man die Zahlen aus dem Jahr 2021 mit denen von 1997 hat sich die Zahl der Erstsemester sogar verzehnfacht: 1997 waren es in ganz Deutschland nur 1568 Personen, die ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung (HZB) ein Studium aufnahmen. 2021 waren es 16 107 Erstsemester. Und auch die Gesamtzahl der Studierenden zeigt einen deutlichen Anstieg: „Hier steigt der Anteil an allen Studierenden im Bundesgebiet seit 1997 von 0,5 Prozent auf 2,4 Prozent im Jahr 2021. Es wird ebenfalls ein neuer Höchststand erreicht. Die absoluten Zahlen verdeutlichen das Wachstum: 1997 haben 8447 Studierende ohne schulische HZB studiert, im Jahr 2021 klettert dieser Wert auf beachtliche 70 338 Personen – so viele wie noch nie zuvor.“ Zu dieser Schlussfolgerung kommt das CHE.